Stärkung der Rechte indigener Amazonasvölker
Trotz Willensbekundungen durch den Staat die Situation verbessern zu wollen, erleben Indigene im Amazonasgebiet Perus auch heute noch starke Benachteiligungen. Unterernährung, diskriminierende Schulbildung oder der Kampf um Landrechte gehören bei indigenen Gruppen zur Tagesordnung. Comundo stärkt mit der politischen Bildnerin Dorothee Kuckhoff die Rechte indigener Gemeinschaften, insbesondere indigener Jugendlicher im Amazonasgebiet.
Die Territorien, in denen indigene Gemeinschaften leben und ihre Kultur pflegen können, sind bedroht; sei es auf Grund von illegalen Ausweitungen der Rohstoffindustrie wie Bergbau oder Holzrodung – und der damit verbundenen Umweltverschmutzung – oder auch durch den Drogenhandel. Hinzu kommen kaum vorhandene Gesundheitsdienstleistungen und schlechte Bildungsmöglichkeiten in diesen Gebieten; die Zahlen sprechen für sich.
Für viele Menschen im Amazonasgebiet ist zudem die Amtssprache Spanisch nicht ihre Muttersprache. Trotz der Selbstverpflichtung des Staats zur Förderung indigener Sprachen; laut Angaben des peruanischen Bildungsministeriums erlernen kaum mehr als fünf Prozent der Kinder indigener Familien im Amazonasgebiet die Lese- und Schreibfähigkeiten in ihrer Muttersprache. Auch Mangelernährungen und Blutarmut als eine Folge davon, sind in diesen Gemeinschaften weit verbreitet.
All diese Erscheinungen wurden durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft und machen eines deutlich: Indigene Gemeinschaften haben kaum Rechte. Sie haben keine Lobby und schaffen es kaum, bei den sonst schon geschwächten staatlichen Stellen Gehör für ihre Anliegen zu finden. Ihre Anfragen und Interventionen verlaufen sich oft im Sand langwieriger administrativer Prozesse.
Das Amazonaszentrum für Anthropologie und praktische Anwendung hat sich zur Aufgabe gemacht, gegen diese Ungleichbehandlung anzukämpfen, die verschiedenen indigenen Gruppen besser zu vernetzen und ihre Rechte geltend zu machen. Hier wird Dorothee Kuckhoff im Projektmanagement des Zentrums bei der Koordination und dem Monitoring der Projekte mitwirken. Außerdem wird sie indigene Jugendliche in Pucallpa dabei unterstützen, dass ihre Stimmen für die Gemeinschaft und deren Anliegen Gehör finden. Im Rahmen von Workshops sollen sie nicht nur für ihre Rechte sensibilisiert werden, sondern auch gemeinsam Strategien zur Teilhabe entwickeln.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
Das Amazonaszentrum für Anthropologie und praktische Anwendung - CAAAP ist eine der NGOs mit der größten Präsenz im peruanischen Amazonasgebiet. Die Arbeit nahm das Zentrum in den 70er-Jahren auf, was seither zu einer größeren Wertschätzung des Amazonas als globales Umweltreservat führt. Ebenso verleiht das Zentrum seit Beginn seiner Arbeit indigenen Gemeinschaften in diesen Gebieten eine Stimme; erst dank dem Zentrum wurden Namen und Lage vieler indigenen Völker überhaupt erst bekannt. Heute führt CAAAP Schulungen und Beratungen durch, macht politische Interessensvertretungen und engagiert sich im Bereich der Forschung und akademischen Lehre. In Zusammenarbeit mit indigenen Organisationen, Netzwerken, der Kirche, staatlichen Stellen und anderen zivilgesellschaftlichen Plattformen verhilft das Zentrum indigenen Völkern im Amazonasgebiet bei der Anerkennung und Durchsetzung ihrer Rechte in Peru.
Ziele des Projekts
Durch die Unterstützung der politischen Bildnerin Dorothee Kuckhoff werden zukünftig indigene Organisationen des Amazonasgebiets ihre Forderungen nach Einhaltung von Umweltschutzstandards und Menschenrechte besser beim Staat vorbringen können; dies mit dem Ziel, dass der Staat endlich seiner Pflicht zum Schutz indigener Völker nachkommt. Auch werden indigene Kinder und Jugendliche besser geschult, so dass sie ihre Rechte kennenlernen und sich an Aktionen zur Verteidigung und Verbreitung ihrer Rechte beteiligen können. Davon profitieren direkt rund 370 Kinder und Jugendliche sowie über 200 indigene Führerinnen und Führer.
Fachperson
Dorothee
Kuckhoff
Politologin
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