Praxisnahe IT-Ausbildung verbessert Berufschancen

Malindi ist eine kleinere Stadt an der Ostküste Kenias mit rund 111'000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Viele Jahre lang war der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig, doch Terroranschläge, illegaler Drogenhandel und Menschenhandel liessen die Wirtschaft in den letzten Jahren stark einbrechen. Und dies in einer Region, die ohnehin schon zu den wirtschaftlich Schwächsten in Kenia gehört. So sind heute viele Menschen von fehlenden Perspektiven, Armut und Gewalt betroffen. Die Schulen sind schlecht ausgestattet und überfüllt. Viele Kinder können die Grundschule nicht abschliessen und nur gerade 45 Prozent schaffen den Übertritt in die Sekundarschule. Doch ohne Zugang zu Bildung haben junge Menschen wenig Chancen, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Sie sind besonders gefährdet, auf die schiefe Bahn zu geraten, (z.B. mit Drogen in Berührung zu kommen) oder – Mädchen – früh schwanger und verheiratet zu werden.

Darüber hinaus werden Jugendlichen kaum digitale Kompetenzen vermittelt, obwohl diese auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden, um in der sich rasch wandelnden Wirtschaft Innovationen voranzutreiben. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 35 Prozent und ist vor allem auf das Missverhältnis zurückzuführen zwischen den Qualifikationen, die Schulabgänger/innen in der Regel mitbringen und denjenigen, die auf dem Arbeitsmarkt gesucht sind. 

Hier setzt das Projekt an und stattet junge Menschen mit IT-Kenntnissen sowie wichtigen Soft Skills aus, damit sie auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sind oder ein eigenes Kleinunternehmen aufbauen können.

Das Projekt wird vor Ort gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Elimu umgesetzt, die Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zum Gymnasium sowie über den Schulabschluss hinaus begleitet. 2019 gründete Elimu die Cisco Networking Academy, die sich auf die Vermittlung digitaler Fähigkeiten an Jugendliche nach der High School konzentriert. Nun soll ein Digitech Labor in Betrieb genommen und mit neuen Geräten ausgestattet werden, das Lernenden und Absolvent:innen als Servicezentrum und Ausbildungsstätte dient. Hier können sie mit praxisnahen Schulungen ihr IT-Wissen stärken und ihre Chancen auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt erhöhen. Dank der Entwicklung eines neuen Schulungsprogramms können Kurse in den verschiedensten Bereichen angeboten werden wie Elektronik, Robotik, PC-Fehlerbehebung und Software-Programme wie Photoshop, Datenbankmanagement, Webentwicklung, Grafikdesign, etc.. 

Das Digitech Labor bietet darüber hinaus Reparatur- und Wartungsdienstleistungen für private Unternehmen an. Die Studierenden werden direkt in die Erbringung dieser Dienstleistungen einbezogen und können sich dabei praxisnahe Erfahrungen aneignen.

Den jungen Lernenden in Kilify County steht ein gut ausgestattetes IT-Schulungslabor zur Verfügung, wo sie sich modernes IT-Wissen aneignen und auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereiten können. Das Projekt richtet sich insbesondere an Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen, die ansonsten wenig Chancen auf eine qualifizierte IT-Ausbildung hätten. Es handelt sich um rund 100 Studierende der Cisco Networking Academy sowie gegen 100 Cisco-Alumni. Da ihnen in den praxisnahen Schulungen zudem wichtige Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeiten, Teamarbeit, Kreativität und Innovationsgeist, Kundenorientiertung, etc. vermittelt werden, haben sie gute Chancen auf eine Anstellung oder sind nach ihrem Abschluss in der Lage, ein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen. 

Comundo setzt sich in Kenia dafür ein, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche unabhängig von Geschlecht, Ethnie und Gesundheitszustand Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Schulbildung erhalten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Berufsbildung: Dafür unterstützen wir innovative Bildungsprogramme, welche Jugendliche in ihren unternehmerischen Fähigkeiten und ihrer Sozialkompetenz stärken.