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Jugendliche verteidigen Recht auf gesunde Umwelt

Indigene Gemeinschaften in Bergbauregionen leiden unter der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Die Sozialwissenschaftlerin und Geografin Jennifer Koppelin unterstützt insbesondere junge Menschen dabei, mit Hilfe von kartographischen Werkzeugen ihren traditionellen Zugang zu Land und Ressourcen zu verteidigen. Zudem trägt unsere Fachperson dazu bei, dass frauenspezifische Anliegen besser berücksichtigt werden.

 

Bergbau zerstört Lebensgrundlagen

Der Bergbau in Peru wächst ungebremst, wobei staatliche Behörden die Aktivitäten nationaler und transnationaler Unternehmen kaum regulieren. In der Folge werden Bergbauaktivitäten ohne Berücksichtigung sozialer und ökologischer Standards durchgeführt. Sie verursachen Umweltschäden und verletzen die Grundrechte der umliegenden, meist ländlichen Dörfer und Agglomerationen. Die Folgen sind Schwermetallvergiftungen, zerstörte Lebensgrundlagen, Konflikte und eine allgemeine Verschlechterung der Ernährungssituation. Kinder und Jugendliche leiden besonders unter diesen Verhältnissen. Sie müssen unter Umständen ihr Leben lang mit Krankheiten und Behinderungen leben, die ihnen ihre Zukunftsaussichten rauben. Eine der ältesten und grössten Mine Perus liegt in Cerro de Pasco. Die Tätigkeiten von Comundo konzentrieren sich insbesondere auf diese Region.

Gewalt gegen Frauen

Angriffe auf Umweltschützer/-innen und die Kriminalisierung von Protesten sind leider an der Tagesordnung. Frauen, die sich für Land- und Frauenrechte einsetzen, sind besonders betroffen. Sie werden häufig Opfer von sexuellen Übergriffen, Demütigung und anderen Misshandlungen durch die Polizei und private Sicherheitskräfte der Bergbauunternehmen. Gleichzeitig werden Frauen häufig auch innerhalb ihrer Gemeinschaften diskriminiert. So werden sie beispielsweise bei wichtigen Entscheiden nicht einbezogen oder ihnen wird nicht zugestanden, Führungsrollen zu übernehmen. Die Auswirkungen von sozio-ökologischen Konflikten sind je nach Geschlecht unterschiedlich. So haben Frauen auch spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen, was die Entwicklung von Massnahmen zur Konfliktprävention und Konfliktlösung betrifft. Doch diese spezifischen Bedürfnisse wurden bisher kaum untersucht und in der Arbeit von Red Muqui bisher nicht angemessen berücksichtigt.

Um lokale Gemeinschaften bei der Verteidigung ihrer Rechte zu unterstützen, arbeiten wir vor Ort mit Red Muqui zusammen – ein Zusammenschluss aus 32 Organisationen auf nationaler und Gemeindeebene, die gemeinsam für ihre Rechte, den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung kämpfen. Die Sozialwissenschaftlerin Jennifer Koppelin bringt ihr Wissen im Bereich der Kartographie und Umwelttechnik ein. Indem Gemeinschaften und junge Erwachsene ihre Kenntnisse in diesen Bereichen stärken, können sie Umweltprobleme identifizieren, überwachen und angehen. Zudem werden sie ermächtigt, ihre Anliegen in politischen Verhandlungen zu visualisieren und vermitteln. So können sie ihren traditionellen Anspruch auf bestimmte Gebiete und den Zugang zu Ressourcen legitimieren.

Jennifer Koppelin entwickelt Workshops für die Mitarbeitenden von Red Muqui und der Mitgliedsorganisationen, erstellt Leitfäden und berät sie bezüglich internetbasierter Kartierungswerkzeuge. Zudem begleitet sie zwei Studien in Zusammenarbeit mit nationalen Universitäten zu Fragen des Umweltmanagements, der Umweltüberwachung, der Wasserwirtschaft sowie zu Alternativen zum Extraktivismus. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit betrifft die Stärkung eines genderzentrierten Ansatzes innerhalb von Red Muqui. 

40 Jugendliche aus Cerro de Pasco sowie 20 Jugendliche aus anderen Teilen Perus werden darin bestärkt, für ihre Rechte auf ihr Land und intakte Lebensgrundlagen einzustehen. Sie lernen insbesondere die Grundlagen, um mit kartografischen Darstellungen ihre Anliegen zu visualisieren und so besser vertreten zu können. Junge Frauen werden speziell dafür geschult, Führungsrollen einzunehmen und für geschlechtsspezifische Anliegen einzustehen – insbesondere auch in Bezug auf den Schutz vor sexuellen Übergriffen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, dass Behörden die Bergbauaktivitäten von Konzernen besser regulieren und dafür sorgen, dass Umwelt-Standards eingehalten werden.

Comundo engagiert sich für die Rechte indigener Gemeinschaften. Mit Bildungsangeboten befähigen wir die Menschen unter anderem darin, die Ursachen von Umweltkonflikten zu erkennen, ihre Mitspracherechte wahrzunehmen und die Geschlechtergerechtigkeit zu fördern. Traditionelles indigenes Wissen soll landesweit mehr Anerkennung erhalten, da es für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Lebensgrundlagen wichtig ist. Dazu unterstützen wir Lobbyarbeit auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Zudem werden Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert. Da sich die Bedingungen stark verändern, braucht es neue Einkommensmöglichkeiten für die junge indigene Bevölkerung in den peruanischen Anden.

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

«Ihre Spende hilft indigenen Jugendlichen in Peru, ihre Rechte zu verteidigen.» Jennifer Koppelin

Fachperson

Jennifer Koppelin
Sozialwissenschaftlerin

E-Mail

Eckdaten

Dauer
18.09.2023 - 17.09.2026

Region
Lima / Peru

Thema
Menschenrechte und Demokratie

Projekte in Peru