Jugendliche fordern Land- und Umweltrechte ein
Kolumbiens Reichtum an Naturschätzen weckt Begehrlichkeiten – insbesondere seit der Beendigung des bewaffneten Konflikts im Jahr 2016. Bergbauprojekte und Monokulturen breiten sich seither noch stärker aus und zerstören die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung. Der Jurist Bastian Moulin unterstützt Jugendliche, aktiv für ihre Rechte auf Land, eine intakte Umwelt und Frieden einzustehen.
Viele Gebiete Kolumbiens waren während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs schwer zugänglich und dadurch vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt. Dies änderte sich mit dem langersehnten Friedensschluss im Jahr 2016. Seither ist das Land beispiellosen Umweltbelastungen ausgesetzt, so auch das Departement Meta – Tor zum kolumbianischen Amazonasgebiet. Es liegt an der Grenze zwischen grossen landwirtschaftlich genutzten Flächen und wilden Schutzgebieten mit einer weltweit einzigartigen Fauna und Flora.
Heute wird das ökologische Gleichgewicht durch grosse Bergbau-, Energie- und Landwirtschaftsprojekte bedroht und die ländliche Bevölkerung verliert zunehmend ihre Lebensgrundlagen. In dieser ohnehin fragilen Lage kommt die Herausforderung hinzu, Tausende ehemaliger Guerilla-Kämpfer wieder in die Gesellschaft und das zivile Leben zu integrieren – war doch das Gebiet lange Schauplatz bewaffneter Konflikte. Vor diesem Hintergrund setzen sich die Diözese Granada und Bastian Moulin für den Schutz der Umwelt und die Förderung von Friedensprozessen ein. Unsere Fachperson, die über einen Masterabschluss in Rechts- und Entwicklungswissenschaften verfügt, fördert insbesondere partizipative Bildungsprozesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und stärkt die methodischen Kompetenzen seines Teams.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
In Kolumbien gehören kirchliche Organisationen wie die Diözese Granada zu den Instanzen, die während des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts und bis heute enge Vertrauensbeziehungen zur Zivilbevölkerung pflegen und hohe Akzeptanz bei allen Akteuren geniessen. Als wichtige Verteidigerinnen der Menschenrechte verfügen sie über genaue Kenntnisse der Territorien und gesellschaftlichen Probleme, von denen die Bevölkerung in abgelegenen Gemeinden betroffen ist. Die Diözese Granada umfasst im Departement Meta dreizehn Gemeinden, in denen sie humanitäre Hilfe betreibt, die Opfer des bewaffneten Konflikts unterstützt und Menschenrechtsorganisationen bei der Durchsetzung ihrer Interessen begleitet – so auch das regionale Umweltobservatorium ORA.
Ziel des Einsatzes
Das Team der Sozialpastoral verfügt über Strategien, die geeignete Methodik sowie Instrumente für die Begleitung von Prozessen, um Umweltkonflikte friedlich zu bearbeiten und eine Kultur des Friedens zu fördern. Dank eines Schulungsprogramms sind die Mitglieder des regionalen Umweltobservatoriums ORA in der Lage, wirkungsvolle Umweltprojekte zu planen und umzusetzen und sich in der Politik Gehör zu verschaffen. Das Umweltobservatorium bildet seinerseits Jugendliche und junge Erwachsene aus, damit sie ihre Landrechte kennen und in der Lage sind, diese einzufordern sowie zum Schutz der Umwelt beizutragen.
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