Jugendbeteiligung in Friedensprozessen stärken
Viele Regionen Kolumbiens sind auch nach dem Inkrafttreten des Friedensabkommens von Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung betroffen. Die Religionswissenschaftlerin Annina Schlatter befähigt Jugendliche, ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern und für den Frieden einzustehen.
Die kolumbianische Gesellschaft ist tief gespalten. Seit bald 60 Jahren erschüttern bewaffnete Konflikte das Land. Ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und den FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) kam 2016 zustande, doch Frieden herrscht noch lange nicht. Die Bevölkerung ist weiterhin sehr stark von Gewalt, Armut, fehlender Grundversorgung und Menschenrechtsverletzungen betroffen. So kommt es z.B. immer wieder zu Zwangsvertreibungen, Landenteignungen, aussergerichtlichen Hinrichtungen und gewaltsamen Entführungen. Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders von diesen Problemen betroffen. Viele leiden unter Perspektivlosigkeit und mangelnden Mitspracherechten.
Damit Jugendliche ihre Situation aus eigener Kraft verbessern können, führen das Friedensförderungsnetzwerk Redprodepaz und Annina Schlatter ein Pilotprojekt zur Stärkung der Jugendpartizipation durch. Das Projekt will junge Frauen und Männer befähigen, ihren politischen Einfluss zu stärken und sich aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen. Gemeinsam werden Themen und Anliegen rund um die Schwerpunkte Menschenrechte, Umweltschutz und Friedensbildung identifiziert und eine Strategie für die Lobbyarbeit entwickelt. Annina Schlatter, die viel Erfahrung in der Friedens- und Jugendarbeit mitbringt, lässt ihr breites methodisches Wissen einfliessen, so dass junge Menschen im Rahmen des Projekts eigenständig Ideen und Vorschläge zuhanden von Politik und Öffentlichkeit entwickeln können.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
Redprodepaz ist eine zivilgesellschaftliche Organisation, die verschiedene Entwicklungs- und Friedensprogramme von Institutionen und der Zivilgesellschaft aus dem ganzen Land vereinigt. Übergeordnete Ziele sind der Schutz der Umwelt, die Verwirklichung der Menschenrechte und die Förderung von Frieden und Solidarität. Die Programme vertreten die gemeinsamen Interessen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger der jeweiligen Gebiete, wobei Akteurinnen und Akteure aus Unternehmen, Kirchen, Staat und der internationalen Zusammenarbeit beteiligt sind, die gemeinsam Einfluss auf die lokale und nationale Politik ausüben.
Ziel des Einsatzes
In den verschiedenen Projekt-Regionen sind Räume des Dialogs und des gegenseitigen Austauschs entstanden. Jugendliche werden befähigt, sich zu organisieren und gemeinsam Ideen und Vorschläge zu erarbeiten, die sie gegenüber Politik und Öffentlichkeit vertreten. So können sie ihre Situation aus eigener Kraft verbessern, indem sie zum Beispiel ein friedliches Zusammenleben fördern oder aktiv zum Schutz der Umwelt beitragen.
Fachperson
Annina
Schlatter
Religionswissenschaftlerin
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