Etwa 1,3 Milliarden Menschen weltweit sind laut WHO erheblich beeinträchtigt, was 16 % der Weltbevölkerung entspricht. In Namibia ergab eine Volkszählung von 2011, dass 26.992 Kinder unter 18 Jahren an einer Beeinträchtigung leiden. Diese Zahl ist in den vergangen Jahren nicht kleiner geworden. Die Mehrheit dieser Kinder, die auf dem Land leben, haben keine Möglichkeit zur Schule zugehen. Obwohl Namibia verschiedene Gesetze zum Schutz der Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen erlassen hat, gibt es weiterhin erhebliche Ungleichheiten und Barrieren; dies insbesondere in der Bildung und beim Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten. Die Regierung hat die UN-Behindertenrechtskonvention 2007 ratifiziert, jedoch bleibt die Umsetzung der Politik eine Herausforderung. So ist z.B. trotz der gut entwickelten inklusiven Bildungspolitik die Diskriminierung von Kindern mit Beeinträchtigungen eine Realität: Sie erhalten oft aufgrund von physischen Barrieren, überfüllten Klassenzimmern oder unerfahrenen Lehrpersonen nicht die benötigte Aufmerksamkeit in den Regelschulen.
Beeinträchtigungen können aber auch ein Hindernis für den Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen darstellen. Zudem verhindern fehlendes Wissen und Bewusstsein frühzeitige Interventionen, was die Chancen von Kindern mit Beeinträchtigungen auf eine Zukunft ohne Armut markant schmälert. Durch Unwissenheit verschlimmert sich die Situation oft noch und mindert die Lebensqualität der betroffenen Kinder sowie ihrer Betreuungspersonen.