Ausbildung von Fachkräften für bessere Gesundheit

Kilifi County gehört zu einer der ärmsten Regionen in Kenia. Neben einer generell mangelnden Gesundheitsversorgung – insbesondere in ländlichen Gebieten der Region –, bestehen auch kaum Angebote für Personen mit Behinderungen (rund ¾ aller Menschen mit Beeinträchtigung leben in ländlichen Gebieten); darunter leiden insbesondere ältere Menschen, die sowieso schon mit Vorurteilen und gesellschaftlicher Ausgrenzung kämpfen müssen. 

Das North Coast Medical Training College (NCMTC) versucht bereits seit über 10 Jahren in der Region die Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern. Zudem schafft das College Ausbildungsplätze für zukünftiges Gesundheitspersonal in ganz Kenia. NCMTC verfolgt den Ansatz, auch in den Dörfern direkt bei den bedürftigen Menschen vor Ort Hilfe zu leisten. Doch bislang fehlt es an geeignetem Fachwissen in den Bereichen Ergo- und Physiotherapie; dies wäre umso wichtiger, da Menschen nach Unfällen, Krankheiten oder Operationen kaum angemessen behandelt werden. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen erhalten nicht die richtige Unterstützung und Probleme/mögliche Behinderungen werden kaum frühzeitig erkannt (bspw. bei Kindern).

Die ausgebildete Physiotherapeutin Willemijn Rüttimann mit ihrer langjährigen Erfahrung schult Mitarbeitende sowie Ausbildende des NCMTC im Bereich Rehabilitation und Behinderung und bildet sie weiter. Hierzu gehört auch die Erstellung und Aktualisierung von Lehrplänen und Lernmaterialien zum Aufbau eines geeigneten Ausbildungslehrganges sowie Begleitung und Beratung bei der Umsetzung in die Praxis.

Von den neuen Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Physio- und Ergotherapie durch Willemijn Rüttimann profitieren direkt rund 65 Angestellte des NCMTC, sowie zukünftig über 1200 Studierende des Colleges. Die verbesserte rehabilitative Pflege und die bessere Unterstützung von Menschen mit einer Behinderung kommt mittel- bis langfristig allen Menschen in der Region zugute, insbesondere den knapp 30'000 Menschen in Kilifi County mit einer Beeinträchtigung. Gut ausgebildete Gesundheitsfachkräfte können Patient/-innen und Gemeinschaften aufklären und beraten; dies wirkt einerseits vorbeugend, andererseits können so auch Mythen und gesellschaftliche Werte und Normen besser angesprochen und vorherrschende Vorurteile gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen abgebaut werden.

Comundo setzt sich in Kenia dafür ein, dass möglichst viele Kinder unabhängig von Geschlecht, Kultur und Gesundheitszustand Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Schulbildung erhalten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Berufsbildung: Dafür unterstützen wir innovative Bildungsprogramme, welche Jugendliche in ihren unternehmerischen Fähigkeiten und ihrer Sozialkompetenz stärken. Des Weiteren setzen wir auf Aktivitäten zur Förderung des Kinderschutzes. Ebenso sollen gute Gesundheitsdienstleistungen die Grundlage für eine positive Entwicklung legen. Rund 12’000 Menschen jährlich können ihre Lebenssituation mit Unterstützung von Comundo und ihren Partnern langfristig verbessern.