An Schulen gemeinsam gegen sexuelle Gewalt
Allzu oft verbauen frühe Schwangerschaften infolge von Vergewaltigungen jungen Frauen in Bolivien den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. Sexuellen Übergriffen besonders ausgeliefert sind Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Die Politologin Sandra Wechner engagiert sich an Schulen für eine bessere Gewaltprävention.
In Bolivien werden Frauen, Kinder und Jugendliche besonders häufig Opfer von sexuellen Übergriffen, die Gründe dafür sind unter anderen patriarchale Strukturen, die extreme Armut in ländlichen Gebieten, tiefe Bildungsniveaus und fehlende Sensibilisierung. Viele Jugendliche müssen aufgrund von Jugendschwangerschaften – oftmals das Resultat einer Vergewaltigung oder Verführung von Minderjährigen – ihre Schulausbildung frühzeitig abbrechen, um dem traditionellen Bild der Frau als Mutter und Hausfrau gerecht zu werden. Im Falle von Kindern, Jugendlichen und Frauen mit Beeinträchtigungen ist die Gefahr, Opfer sexueller Gewalt zu werden, besonders gross. Lediglich ein Drittel von ihnen erhält Zugang zu Schulbildung. Diese fehlende Ausbildung stellt die Weichen für ein Leben am Rande der Gesellschaft.
Die Fundación Machaqa Amawta und Comundo-Fachperson Sandra Wechner engagieren sich in La Paz, El Alto und Riberalta gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Dafür werden, gemeinsam mit Schulgemeinden, Eltern und Jugendlichen, Strategien zur Förderung von Gendergerechtigkeit und Gewaltprävention entwickelt. Die spezifischen Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigung, wie etwa kommunikative Einschränkungen, sowie interkulturelle Unterschiede erhalten dabei spezielle Beachtung. Sandra Wechner trägt zudem dazu bei, mit Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit das Bewusstsein für die Kinderrechte zu stärken, das Thema auf die politische Agenda zu bringen und den Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren in den Schulgemeinden und den öffentlichen Stellen zu fördern.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
Die Fundación Machaqa Amawta setzt sich seit über 15 Jahren für die Stärkung indigener ländlicher Bevölkerungsgruppen ein. Die NGO engagiert sich gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung, insbesondere durch Sensibilisierungsarbeit an Schulen. Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern werden dabei unterstützt, für ein respektvolles, gleichberechtigtes, barrierefreies und gewaltfreies Miteinander einzustehen. So dass Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung in einem unterstützenden Umfeld ohne Gewalt aufwachsen können.
Ziele des Projekts
Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung kennen ihre Rechte und wissen, wie sie diese einfordern können. Eltern, Lehrpersonen und Schulleiter tragen zum Schutz der Kinder bei und berücksichtigen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern sowie kulturelle Kontexte. Kinder und Jugendliche erhalten so die Chance, ihre Schulbildung in einem sicheren Umfeld zu absolvieren.
Fachperson
Sandra
Wechner
Politologin
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