9. Oktober 2023
RomeroHaus Luzern
Nein zu Kindersoldaten!
Kolumbiens Weg zum Frieden: Trotz des Friedensabkommens von 2016 leidet die Bevölkerung bis heute unter bewaffneten Konflikten. Comundo engagiert sich mit lokalen Partnerorganisationen wie Justapaz für die Stärkung von Friedensprozessen. Vertreter/-innen der Organisation und die Comundo-Fachperson Yina Avella machen während ihrer Vortragsreise durch Europa Halt in Luzern und geben hautnahen Einblick in ihre Arbeit.
Öffentliche Veranstaltung von Comundo und Justapaz: Konkrete Schritte hin zu einer Friedenskultur in Kolumbien
Montag, 9. Oktober 2023, 16.30-18.00 Uhr
RomeroHaus Luzern
Die humanitäre Lage in Kolumbien ist ernst: Massaker, selektive Morde, Zwangsvertreibungen und Einsperrungen sind in bestimmten Departements, in denen Justapaz arbeitet, wie Chocó, Putumayo und Nariño, weiterhin regelmässig zu beobachten. Die Regierung von Präsident Gustavo Petro ist darum bemüht, Frieden mit bewaffneten Gruppen zu schliessen. So wurde im August 2023 mit der grössten noch aktiven Guerillagruppe, der ELN (Nationale Befreiungsarmee), ein sechsmonatiger Waffenstillstand vereinbart. Die Kirche und einige christliche Organisationen, darunter Justapaz, haben das Mandat, den Waffenstillstand zu überwachen und die Beteiligung der Gesellschaft am Friedensprozess zu begleiten. Martin Nates und Diana Archila zeigen auf, wie sie dabei vorgehen und welche Herausforderungen sich stellen.
Die Juristin Yina Avella berichtet zudem über ihre Arbeit als Fachperson: Infolge des langjährigen bewaffneten Konflikts sind die Lebensbedingungen in vielen Regionen Kolumbiens sehr instabil. Es mangelt an staatlichen Dienstleistungen, insbesondere auch an Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Bewaffnete Gruppen nutzen ihre prekären Situationen und Perspektivlosigkeit aus, um sie zu rekrutieren. Justapaz und Yina Avella setzen sich dafür ein, das Phänomen der Zwangsrekrutierungen sichtbar zu machen sowie Schutzstrategien und Präventionsmassnahmen für Kinder und Jugendliche zu entwickeln.
Referentinnen und Referenten
- Yina Avella, Juristin aus dem Kanton Neuenburg und seit 2021 bei Justapaz für Comundo im Einsatz
- Martin Nates, Direktor von Justapaz seit 2018, Theologe, Philosoph und Peacebuilding-Experte
- Diana Archila, Anwältin, Koordinatorin des Friedens- und Versöhnungsprojekts von Justapaz
- Mathilde Defferrard (Moderation), Programmverantwortliche Kolumbien bei Comundo
Hinweis: Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt (mit Simultanübersetzung auf Deutsch)
Eintritt frei (Kollekte)
V.l.n.r.: Yina Avella, Martin Nates, Diana Archila, Mathilde Defferrard
Die Organisation Justapaz
Justapaz wurde 1990 von der Mennonite Christian Church in Kolumbien gegründet und unterstützt Kinder, Jugendliche, Frauen und Gemeinden. Mit Ausbildung, Forschung, Informationskampagnen und Lobbyarbeit trägt die Organisation zur Stärkung einer aktiven Bürgerschaft bei sowie zum gemeinschaftlichen und kulturellen Leben und der Festigung sozialer Strukturen. Ihr Ziel besteht darin, eine gerechte und gewaltfreie Gesellschaft aufzubauen und einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen.
Das Engagement von Comundo in Kolumbien
Das 2016 unterzeichnete Friedensabkommen bleibt fragil. Es führte zu einer Neuordnung der Machtverhältnisse zwischen den bewaffneten Gruppen, die um die Kontrolle über ländliche Gebiete und den illegalen Handel kämpfen. Gewalt und Menschenrechtsverletzungen nahmen weiter zu. Comundo unterstützt lokale Projekte mit Fachpersonen-Einsätzen, um die Bevölkerung auf dem langen Weg zum Frieden zu begleiten. In Kinder- und Jugendprojekten vermitteln wir zudem Basiselemente für ein friedliches Zusammenleben wie Respekt, Vertrauen und Toleranz. Neben Yina Avella befinden sich zurzeit zehn weitere Fachleute in verschiedenen Regionen Kolumbiens im Einsatz.
Blogbeitrag von Yina Avella
Der 20jährige Pedro berichtet, wie die Angst vor einer Zwangsrekrutierung seinen Alltag prägt:
Veranstaltungsort
Comundo
Im RomeroHaus
Kreuzbuchstrasse 44
6006 Luzern
Tel. +41 58 854 11 00
luzern@comundo.org