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21.02.2025 | Kenia, Bildung

Sich seine eigene Zukunft schneidern

Was mit dem Einsatz einer Schweizer Näherin in Kenia begann, hat sich zu einem erstaunlichen sozialen Unterstützungsangebot für junge Frauen in einer ganzen Region entwickelt. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine umfassende, gemeinsame Zusammenarbeit bei der lokalen NGO "Make Me Smile" über mehrere Jahre nachhaltige Lebensveränderungen für unzählige Menschen erzielt.

Die Lebensgeschichten der beiden jungen Frauen Juma und Christine ähneln sich. Sie stehen exemplarisch für so viele Geschichten junger Frauen, die Hilfe erhalten im Ausbildungszentrum von Make Me Smile Kenia (MMS-K). Frauen, die häufig wegen einer frühen Schwangerschaft im Teenageralter ihre Ausbildung, ihre Zukunft und oft auch die Unterstützung ihrer Familien verlieren.

Bester Abschluss ihres Jahrgangs

Mit 17 Jahren wurde Juma Amina Akello schwanger. Sie musste die Schule abbrechen, ihr Weg war praktisch vorbestimmt. Denn als alleinerziehende junge Mutter würde sie von schlecht bezahlten Jobs und in Armut leben müssen. Doch sie erhielt einen Platz im Ausbildungszentrum von MMS-K und somit eine zweite Chance. Als fleissige Lernende eignete sie sich schnell das Schneiderhandwerk an. Sie schloss als Beste ihres Jahrgangs ab. Mit dem Start-up Kit kann sie nun zuhause ihre eigenen Produkte erstellen, verkaufen und davon leben; darauf ist sie besonders stolz.

«Die Schule abbrechen zu müssen, war schlimm, weil ich Träume für meine Zukunft hatte.» Juma Amina Akello

 

Heute beruflich auf eigenen Füssen

Auch Christine Awuor Mboya musste die Schule in der Oberstufe verlassen. Sie konnte das Schulgeld nicht mehr bezahlen. So arbeitete sie einige Zeit als Hausmädchen, heiratete jung und wurde schwanger. Doch ihr Mann verdiente zu wenig, um die Familie zu ernähren. So packte sie ihre Chance auf eine Ausbildung bei MMS-K. Nun hat sie die Möglichkeit, selber zuhause Flick- und Änderungsarbeiten zu machen. Dank ihrer guten Arbeit, wird sie nun häufig weiterempfohlen.Nun träumt sie davon, Sonderanfertigungen herzustellen und irgendwann eine eigene Modeschau zu veranstalten.

«Ich musste mir eine Fähigkeit aneignen, um Geld zu verdienen!» Christine Awuor Mboya

 

9 Schritte zu einer wirkungsvollen und nachhaltigen Unterstützung

Angefangen hat es mit dem Wunsch von Make Me Smile, ein Handwerkszentrum zur Ausbildung von jungen, mittellosen Frauen zu betreiben. Doch es blieb nicht bei diesem einen Projekt. Und somit auch nicht beim ersten Fachpersonen-Einsatz einer Schweizer Nähspezialistin im Jahr 2018. Heute betreibt Make Me Smile ein umfangreiches Dienstleistungsangebot: Sie haben Ausbildungslehrgänge in verschiedenen Berufen, betreiben eine Kinderbetreuung und bieten Präventions- und Aufklärungsangebote an. Sie erstellen eigene Modeprodukte, betreiben Verkaufsläden und sogar einen Online-Shop. Dank der fachlichen und finanziellen Unterstützung von Comundo entwickelte sich Make Me Smile die letzten Jahre zu einem wichtigen sozialen Arbeitgeber. MMS-K bietet jährlich unzähligen jungen Frauen neue Lebensperspektiven und generiert eine Wertschöpfung für die ganze Region.

 


 

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Von Susanne Schweigel | 21. Februar 2025 | Kenia

 

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Susanne Schweigel

Changemanagement-Spezialistin

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