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25.11.2021 | Kolumbien, Menschenrechte und Demokratie

Kolumbien, ich komme!

Der Jahrzehnte lange Bürgerkrieg ist in Kolumbien immer noch präsent. Insbesondere die junge Bevölkerung sehnt sich nach Heilung der Vergangenheit und einem sozialen Wandel hin zu mehr Solidarität und Gerechtigkeit. Der Walliser François de Riedmatten arbeitet in Bogotá mit Jugendlichen auf dieses Ziel hin. Er erzählt von seinem bewegenden Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.


Seit langem habe ich den Wunsch, anderen Menschen, die benachteiligt sind, etwas von dem zurückzugeben, was ich lernen und erfahren durfte. Nun ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen: Die nächsten drei Jahre engagiere ich mich mit Jugendlichen in Bogotá für eine bessere Zukunft.
 

Die Stunde der Abreise hat geschlagen

Freude herrscht. Endlich, nach monatelanger Vorbereitung, sitze ich im Zug Richtung Flughafen. Bye-bye Wallis, Region meiner Kindheit mit meinen geliebten Bergen. Ich werde alles so sehr vermissen. Die letzten Tage erlebte ich mit einer Intensität wie selten zuvor. Es ist kein Abschied, nur ein "Au revoir". 

 

Letzte Station in Europa, Bogotá ruft mich!

Ich fühle mich lebendig und bereit für meinen bevorstehenden Einsatz. Über allem steht das unvergleichliche Gefühl, in eine neue Welt, ein neues Leben einzutauchen, um andere Menschen und mich selbst besser kennenzulernen – aufzubrechen in eine andere Ecke der Welt, in ein Land der Träume, welches Abenteuer und Freiheit verspricht: Kolumbien! Ich spüre eine tiefe Gewissheit, dass das Leben mich an den richtigen Ort führt.


«Ich engagiere mich. Und du?»

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«Als 2015 mein Vater starb, wurde mir klar, dass man mit den Dingen, die einem am Herzen liegen, nicht zu lange warten sollte. Ich wollte mich schon immer für etwas Sinnstiftendes engagieren. Jetzt, kurz vor meinem 40. Geburtstag, ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. Ich bin aufgebrochen, um Brücken zwischen dem globalen Süden und Norden, zwischen Kolumbien und der Schweiz, zu bauen.» 
François de Riedmatten


 

Sehen Sie sich die Fernseh-Reportage über François de Riedmatten an – ausgestrahlt am 22. Oktober 2021 auf RTS Couleurs Locales

 

 

 

Ankunft in Bogotá

Kaum angekommen möchte ich Bogotá von oben sehen. Ich mache mich auf den Weg zum Monserrate, dem höchsten Punkt auf über 3'000 Metern Höhe. Die Weite dieser Stadt sticht gleich ins Auge, so wie auch die soziale Spaltung und die Ungleichheiten zwischen den Stadtteilen, die manchmal nur durch eine Strasse getrennt sind. Noch nie habe ich gesehen, dass Reichtum und Armut so nahe beieinander liegen. 

Als Schweizer bin ich daran gewöhnt, dass alles bis in kleinste Detail geregelt ist. Das ist hier nicht der Fall! Bogotá ist eine Stadt, die gezähmt werden will. Im Gegenzug bekommt man die Lebensfreude ihrer Bewohner/-innen zu spüren. Ein Glücksfall!

 

Erste Begegnungen

Einen besseren Einstieg in mein neues Projekt hätte ich mir nicht wünschen können. Ich lerne die Leute kennen, wir lachen zusammen und umarmen uns. In meinem gebrochenen Spanisch versuche ich ein paar Witze zu erzählen – sie treffen zum Glück ins Schwarze, das Eis ist gebrochen. Die Jugendlichen haben den Kopf voller Träume. Eine junge Frau möchte Französisch lernen, um nach Paris zu gehen, eine andere arbeitet hart, um Choreographin zu werden. Drei angehende Musiker posieren wie Rockstars. Ihr Entdeckungsdrang beeindruckt und inspiriert mich. 

 

Feierlich empfangen

Das Team von Casitas Biblicas organisiert für mich ein kleines Willkommensfest: Ein bereichernder Austausch zwischen der Schweiz und Kolumbien hat begonnen. Es herrscht Erste-August-Atmosphäre mit heimischem Käse und kleinen Wimpeln in den Schweizer Farben – es fehlt nur noch ein Alphorn. Wir beginnen unsere Zusammenarbeit unter den besten Vorzeichen. Und es gibt viel zu tun! 

 

Von François de Riedmatten | 25. November 2021 | Kolumbien

 

1 Kommentare

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Karlheinz - geschrieben am 10.12.2021 - 12:02 Uhr

Echt ein toller Einsatz, ich freue mich schon auf weitere News von François!


François de Riedmatten

Journalist

E-Mail

François de Riedmatten engagiert sich in den Armenvierteln im Südosten von Bogotá in der Jugendarbeit. Als Journalist stärkt er die Kommunikationsfähigkeiten seiner Partnerorganisation Casitas Biblicas und der Menschen, die an ihrer Arbeit zur Förderung eines sozialen Wandels beteiligt sind. Sein Projekt trägt dazu bei, eine Kultur des Friedens zu fördern, die auf der Achtung der Menschenrechte, Gleichheit und Gerechtigkeit basiert.
 

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