Gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Kenia
Unzureichende Bildungsmöglichkeiten und fehlende Perspektiven für junge Menschen zählen zu den grössten Herausforderungen in Kenia. Comundo-Fachperson Horst Hühnlein stärkt die Berufsbildung in der Automobilbranche, damit junge Frauen und Männer ihre Träume verwirklichen können.
Bei uns in der Schweiz oder Deutschland erhalten junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und ein eigenständiges Leben aufzubauen. In Ländern wie Kenia sieht die Realität anders aus. Wer hier in Armut geboren wird, hat kaum Chancen auf eine gute Schul- und Berufsbildung. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei rund 40 Prozent. Als Folge davon landen viele Mädchen und Jungen auf der Strasse und geraten in eine Spirale von Gewalt, Kriminalität und Drogen.
Die Armutsspirale durchbrechen
Eine qualifizierte Berufsbildung eröffnet jungen Menschen die Chance, diesem Schicksal zu entrinnen. Deshalb engagiere ich mich an der Don Bosco Boys Town School in der kenianischen Hauptstadt Nairobi für die Weiterentwicklung der Berufsausbildung zum Automobil-Mechatroniker. Wir bieten jährlich 70 Jugendlichen aus sozial benachteiligten Verhältnissen einen Ausbildungsplatz an, darunter befinden sich aktuell auch vier Frauen. Die 19-jährige Ann Kisami und der 20-jährige Peter Orioko sind zwei der jungen Leute, die ihre Chance packen.
Der Traum von einer eigenen Werkstatt
«Es war schon immer mein Wunsch, einen guten Beruf mit Zukunftsaussichten zu erlernen. Meine Eltern unterstützen mich darin. Im Dezember dieses Jahres werde ich meinen Abschluss machen und später hoffentlich meinen grossen Traum von einer eigenen Werkstatt verwirklichen. Diese Ausbildung macht uns stark für unsere berufliche Zukunft. Wir lernen mit viel Herz und Disziplin!»
«Bald werde ich meinen Abschluss in der Tasche haben. Meine Familie zählt auf mich, dass ich nach der Ausbildung für uns alle Geld verdiene. Deshalb möchte ich irgendwann meine eigene Werkstatt eröffnen. Die Don Bosco Boys Town School ist für mich sowohl Ausbildungs- als auch Wohnort. Dafür bin ich dankbar, denn meine Mutter lebt weit entfernt und mein Vater ist früh verstorben.»
Dank Ihrer Unterstützung können junge Leute wie Ann und Peter ihre Träume verwirklichen
Mit der stark zunehmenden Nachfrage nach Autos erlebt das Kfz-Werkstattgeschäft auch in Kenia einen Aufschwung. Unser Ausbildungsprogramm in Automobil-Mechatronik hat deshalb Zukunft und verspricht gute Einkommensmöglichkeiten. Mit dem Abschlusszeugnis können sich unsere Absolventinnen und Absolventen auf eine Arbeitsstelle bewerben, sich selbstständig machen, ein Geschäft für Ersatzteile eröffnen oder eine weiterführende Schule besuchen. Das sind gute Aussichten, für die es sich lohnt, fleissig zu lernen und zu arbeiten.
Nachhaltigkeit als oberstes Ziel
Als Comundo-Fachperson bringe ich aktuelles Fachwissen und fortschrittliche Lernmethoden in die Berufsbildung ein. Indem ich die lokalen Lehrkräfte weiterbilde und mein Know-how an sie weitergebe, sorge ich dafür, dass dieses auch nach meinem Einsatz erhalten bleibt. Das Ausbildungsprogramm soll zudem auf Don Bosco Berufsbildungszentren in anderen Regionen Kenias übertragen werden. So dass möglichst viele junge Menschen landesweit von einer qualifizierten Berufsbildung profitieren können.
Von Horst Hühnlein | 16. August 2021 | Kenia
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