Ein Weg des Wandels – Für inklusive Bildung
Gemeinsame Anstrengungen und das Teilen von Erfahrungen sind der Schlüssel zu inklusiver Bildung. Dies wurde deutlich in der bewegenden Geschichte von Hannah Labusch und Richard Mutema. Ihre aussergewöhnliche Reise begann, als sie sich bei einem Landestreffen von Comundo in Sambia trafen. Hannah, ehemalige Comundo-Fachperson, und Richard, Vorsitzender des Zambia Centre for Community Schools, verband die Vision einer inklusiven Bildung für alle Kinder.
Hannah, die bei der Shalom Schule mit Africa Call arbeitete, verspürte das Bedürfnis, andere Schulen in ihrem Bereich kennenzulernen und deren Arbeitsweise zu erfahren. Die Landesprogrammverantwortliche von Comundo empfahl ihr, sich mit Richard in Verbindung zu setzen.
Der Beginn einer aussergewöhnlichen Partnerschaft
Dies sollte sich als wahrer Wendepunkt in Hannahs Einsatz erweisen und zugleich fand sie in Richard einen gleichgesinnten Partner, der wie sie danach strebte, das Bildungssystem zu verändern und sich für chancengerechtere, inklusive Bildung einzusetzen. Hannah besuchte daraufhin, zusammen mit Richard als "Türöffner", zehn Schulen im selben Distrikt von Lusaka und erkannte, dass auch sie unter ihrer Isolation und den bestehenden Herausforderungen litten. Gemeinsam beschlossen sie, einen wegweisenden Schritt zu unternehmen.
Richard als engagierter Vorsitzender bei ZCCS vertritt über 700 Community Schulen, verkörpert auch ihren Leitspruch "VOICES to be heard". Gemeinsam mit Hannah kämpft er leidenschaftlich gegen das Stigma rund um das Thema Behinderung an Schulen und setzt sich dafür ein, eine inklusive Bildung für alle Kinder zu fördern. Ihr gemeinsames Ziel ist es, dass jede Stimme gehört wird und niemand aufgrund von Unterschieden ausgeschlossen wird. Die beiden setzen ihre Energien und Talente dafür ein, das Bildungssystem zu verbessern und eine Chancengleichheit für alle zu schaffen. Ihre aussergewöhnliche Partnerschaft zeigt, dass echte Veränderung möglich ist, wenn Menschen mit gleicher Vision und Entschlossenheit zusammenkommen.
Die Konferenz "VOICES to be heard" am 16. Juni – Ein Durchbruch für die Gemeinschaft
Sie planten und organisierten am "International Day of the African Child", ein aussergewöhnliches Ereignis, das 50 verschiedene Stakeholder rundum das Thema inklusive Bildung zusammenbrachte. An diesem bedeutungsvollen Datum, welches an den Jugendaufstand in Soweto erinnert kamen Repräsentant/-innen aus allen Ebenen zusammen. Ein junger Mann im Rollstuhl erzählte von seinem Kampf, Hindernisse in der Schule zu überwinden und sich nach echter Teilhabe zu sehnen. Eltern berichteten offen über ihre Bemühungen, ihre Kinder in einem inklusiven Umfeld zu unterstützen und die bestmögliche Bildung für sie zu ermöglichen. Lehrpersonen und Schulleiter/-innen teilten ihre Herausforderungen bei der Gestaltung eines inklusiven Klassenzimmers und die Notwendigkeit, ein Umfeld zu schaffen, das die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt.
Die Konferenz war ein Durchbruch für die Gemeinschaft. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit und Empathie, während die Teilnehmenden erkannten, dass sie nicht allein sind mit ihren Herausforderungen. Der "International Day of the African Child" wurde zu einer Quelle der Inspiration und Motivation, um gemeinsam für eine inklusive Bildung einzustehen. Hannah und Richard sorgten dafür, dass jeder gehört wurde und dass ihre Anliegen Gehör fanden. Die bisher isolierten Schulen fühlten sich durch diese gemeinsame Plattform gestärkt und ermutigt, ihre Bedenken anzusprechen. Die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven eröffnete neue Wege und Möglichkeiten, wie eine inklusive Bildung realisiert werden kann. Der Erfolg der ersten Tagung führte zum Beschluss, jedes Jahr, jeweils an diesem Datum solche wichtigen Stimmen zusammenzutragen. Die geschaffene Plattform, eine WhatsApp Gruppe, dient seither als aktiv genutztes Vernetzungstool.
Der Erfolg der Konferenz "VOICES to be heard" zeigte deutlich, dass Inklusion ein vielschichtiger Prozess ist, der das Engagement und die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert. Die Herausforderungen, mit denen die Teilnehmer konfrontiert waren, erinnerten daran, dass es noch viel Arbeit gibt, um ein wirklich inklusives Bildungssystem zu schaffen. Doch des "International Day of the African Child" diente als kraftvoller Anstoss für Veränderung und bewies, dass gemeinsame Anstrengungen und das Teilen von Erfahrungen und Herausforderungen der Schlüssel zu einer inklusiven Bildung für alle sind.
Erfolg und Wachstum: Der "International Day of the African Child" 2023
Im Jahr 2023 etablierte sich das Event am "International Day of the African Child" erneut und avancierte rasch zu einem triumphalen Erfolg. Mit 80 Teilnehmern übertraf die Veranstaltung alle Erwartungen, was ihre wachsende Bedeutsamkeit unterstrich. Besonders beachtenswert war das Engagement zahlreicher Mädchen, die aktiv an Diskussionen teilnahmen und energisch für ihre Rechte und Bildung eintraten. Ein eindrucksvoller Marsch durch die Stadt betonte eindrücklich die gemeinsame Entschlossenheit und Dringlichkeit dieses Anliegens.
Die positive Resonanz und breite Teilnahme blieben nicht unbemerkt, und sogar die Regierung von Sambia schloss sich dem Bündnis an. Sie erkannten die Bedeutung dieses partizipativen Ansatzes für eine inklusive Bildung und boten ihre Unterstützung an. Das Engagement von Hannah und Richard hatte eine Bewegung ausgelöst, die über die ursprünglichen Grenzen hinauswuchs und von vielen Menschen in Sambia getragen wurde.
«Ich kehrte in die Schweiz zurück, aber in Sambia geht die Arbeit weiter.» Hannah Labusch
Eine Partnerschaft, die über Grenzen hinausgeht
Die Zusammenarbeit von Hannah und Richard beschränkte sich nicht nur auf ihre Zeit mit Comundo. Nach ihrem offiziellen Engagement blieben sie eng verbunden und entschlossen, ihre Kräfte zu bündeln, um langfristige Veränderungen zu bewirken. So entstand eine Freundschaft, die von Vertrauen und Respekt geprägt ist und sie ermutigte, über ihre bisherigen Grenzen hinauszugehen.
Diese Geschichte von Hannah und Richard ist eine, die uns bewegt und inspiriert. Sie zeigt, dass wahre Veränderung möglich ist, wenn Menschen mit Leidenschaft und Entschlossenheit zusammenkommen, um eine bessere Welt zu schaffen. Wir sind stolz, solche Alumni wie Hannah und Partner wie Richard in unserer Comundo Gemeinschaft zu haben und freuen uns auf weitere inspirierende Geschichten von ihnen und anderen.
Eine inspirierende Botschaft für alle ehemaligen Comundo Alumni
Diese aussergewöhnliche Geschichte von Hannah und Richard erinnert uns daran, dass wir als ehemalige Alumni von Comundo eine immense Kraft haben, um über unser ursprüngliches Engagement hinauszugehen. Unsere Verbindung geht über geografische und zeitliche Grenzen hinaus, und wir können uns gegenseitig inspirieren und unterstützen, um noch grössere Veränderungen in der Welt herbeizuführen.
Von Hannah Labusch | 26. Juli 2023
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Africa Call
Africa Call setzt sich seit 2008 für Kinder mit Behinderungen in Kanyama, Sambia, ein. Das Shalom-Zentrum bietet Bildung, medizinische Versorgung und Physiotherapie. Die Shalom-Schule ermöglicht allen Kindern Zugang zur Bildung. Africa Call fördert die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und stärkt ihre Selbstbestimmung für ein würdevolles Leben.
Zambia Center for Community Schools (ZCCS)
ZCCS ist eine Organisation, die alle Gemeindeschulen in Sambia beaufsichtigt. Ihre Vision ist eine Gesellschaft, in der das Recht aller Kinder auf Bildung und andere soziale Bedürfnisse gewahrt wird und in der Kinder ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Beim ZCCS sind insgesamt 439 Gemeindeschulen registriert.
Bessere Zukunftsaussichten dank Alphabetisierung
Tausende von Kindern in Sambia können nicht zur Schule gehen oder haben trotz Unterricht nur geringe Lese- und Schreibkompetenzen. Die Einführung eines Alphabetisierungsprogramms an vier Schulen in benachteiligten Stadtteilen von Lusaka verhilft Kindern zu langfristig besseren Bildungs- und Zukunftschancen.