Die Chancen der Digitalisierung nutzen
Den Hochschulabschluss gerade erst in der Tasche, bringt Michaela Verling jetzt ihr Fachwissen in Kenia gewinnbringend ein. Im Einsatz mit Comundo unterstützt die Gesundheitswissenschaftlerin die Implementierung von E-Learning, um jungen Menschen bessere Berufschancen zu ermöglichen und das Gesundheitssystem zu stärken.
Es kommt, wie es kommt
Vor kurzem bin ich hier in Kwale, Kenia, angekommen, wo ich für Comundo einen einjährigen Junior-Einsatz leiste. Ich bin sehr neugierig, welche Herausforderungen mir bevorstehen. Kwale ist ein kleines Dorf in einer hügeligen Gegend in der Nähe der kenianischen Küste. Vor meiner Ankunft wusste ich kaum, was mich hier erwartet, denn im Internet oder in Reiseführern erfährt man nur wenig über diesen abgelegenen Ort. Eine gute Gelegenheit also, alles erst mal auf mich wirken zu lassen und es so zu nehmen, wie es kommt.
An der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Technologie
Schon vor und während meines Studiums nutzte ich gerne jede Gelegenheit, um meine Komfort-Zone zu verlassen und im Ausland meinen Horizont zu erweitern. Mein Umfeld war deshalb nicht besonders erstaunt über meine Pläne, einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit zu leisten. Jetzt nach Abschluss meines Studiums ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. Hier in Kenia arbeite ich im lokalen Kontext genau an dieser interessanten Schnittstelle zwischen Gesundheit, Technologie und Bildung. An der Kenya School for Integrated Medicine soll ein E-Learning-Angebot implementiert werden, um dadurch eine zukunftsgerichtete Ausbildung in Gesundheitsberufen zu ermöglichen.
Die Leute haben mich herzlich empfangen und ich wurde direkt ins Team integriert. Ich bin begeistert von der Lebensfreude, dem Humor und der Energie, die die Menschen hier ausstrahlen. Mein Arbeitskollege Godfrey und ich haben gemeinsam die anspruchsvolle Aufgabe gefasst, das E-Learning-Angebot aufzubauen und digitale Lehrmaterialien für die Ausbildung im Gesundheitsbereich zu entwickeln.
«Die Teamarbeit mit Michaela macht Spass und ist jetzt, wo wir E-Learning für kompetenzbasiertes Lernen implementieren, besonders hilfreich. Gemeinsam können wir viel erreichen und unseren Studierenden internationale Perspektiven ermöglichen.» Godfrey, ICT Officer
Das sagt Godfrey zu unserer Zusammenarbeit:
Bessere Berufschancen für junge Leute
In Kenia haben viele Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen wenig Aussichten auf eine gute Schul- und Berufsbildung. Hier in Kwale - County zum Beispiel gibt es neben unserem Institut kaum andere Berufsbildungsmöglichkeiten. Entsprechend hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit. Sie liegt bei rund 40 Prozent, wobei die aktuelle Covid-19 Pandemie die Situation zusätzlich verschärft hat. Dank Online-Lehrangeboten können wir die Ausbildung auf aktuelle Anforderungen im Gesundheitswesen ausrichten und sie möglichst vielen Studierenden zugänglich machen. So verbessern sich langfristig die Berufs- und Zukunftschancen von jungen Menschen hier in der Region. Und diese tragen wiederum als qualifizierte Fachkräfte zu einer besseren Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bei.
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«Dieser Einsatz ist für mich persönlich sehr lehrreich. Gleichzeitig kann ich mein Fachwissen sinnvoll einsetzen zur Stärkung der beruflichen Qualifikationen von Jugendlichen. Michaela Verling
Wirkung über die Region hinaus
Das E-Learning-Projekt ist bei uns noch in den Anfängen. Zum Glück gibt es andere Bildungsinstitute, die ebenfalls von Comundo-Fachleuten unterstützt werden, die in diesem Bereich schon weiter sind. Von ihnen erhalten wir hilfreiche Tipps und Unterstützung. Während der Corona-Pandemie habe ich als Studentin selbst viele Erfahrungen mit E-Learning gemacht, das kommt mir jetzt zugute. Die Digitalisierung bietet viele neue Möglichkeiten. Es gilt, diese auszuloten und sie gerade auch in ärmeren Regionen sinnvoll einzusetzen. So bekommen junge Menschen die Chance, der Armut zu entkommen und sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Ich bin sehr dankbar, mich für diese gute Sache engagieren zu können – in einem fundierten Projekt gemeinsam mit einheimischen Kolleginnen und Kollegen. Indem wir uns mit anderen Institutionen in Kenia und über die Grenze hinaus vernetzen, sollen E-Learning-Methoden zukünftig fester Bestandteil von vielen weiteren Berufsbildungsprogrammen werden.
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Von Michaela Verling | 18. Oktober 2021 | Kenia
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