Corona-Hilfe für Armenviertel in Kolumbien
In Kolumbien trägt unsere Comundo-Fachperson Andreas Hetzer dazu bei, die prekären Lebensrealitäten der Afrobevölkerung sichtbar zu machen. Angesichts der Corona-Krise sind die unmittelbare Nothilfe und Präventionsarbeit ins Zentrum gerückt. Vielen Menschen fehlt es am Nötigsten und an Wissen über grundlegende Schutzvorkehrungen.
In Kolumbien dürfte die Corona-Krise noch länger nicht ausgestanden sein. Die Ausgangssperre wurde weiter verlängert. Zahlreiche Familien, die ihren Lebensunterhalt von Tag zu Tag sicherstellen müssen, stehen praktisch ohne Einkommen da. Da die wenigsten Ersparnisse haben, fehlt es am Nötigsten. Als Sofortmassnahme unterstützten wir deshalb diejenigen Familien, die am härtesten betroffen sind, mit Hilfspaketen – bis zu 1000 Menschen profitieren von dieser wichtigen Unterstützung. Meine Aufgabe war es, uns zu Beginn der Kampagne via Online-Umfrage einen Überblick zu verschaffen, wie gross der Bedarf ist und welche Notwendigkeiten die Familien haben. Die Auswertung half uns, unseren Aufwand abzuschätzen und die Lebensmittel für die entsprechende Anzahl Personen zu beschaffen.
Jetzt mehr erfahren im Video!
Schutz vor Ansteckung
Ein weiteres Ziel unserer Kampagne besteht darin, die Menschen in den Armenvierteln über das Coronavirus aufzuklären. Da sie häufig ein niedriges Bildungsniveau haben, können Informationskampagnen der Regierung sie kaum erreichen. Als Folge davon schützen die Menschen sich und ihre Familien ungenügend vor dem Coronavirus. Wir haben deshalb eine virtuelle Aufklärungskampagne entwickelt, die speziell auf die afrokolumbianischen Gemeinschaften ausgerichtet ist. Mit Hilfe von Videos, Fotos, Infografiken, Social Media und WhatsApp werden die Menschen dafür sensibilisiert, Social Distancing einzuhalten, Mundschutz zu tragen, nur für das Nötigste rauszugehen, Menschenansammlungen zu vermeiden, etc.
Krise reflektieren
In den Vierteln, wo wir tätig sind, leben die Menschen ohnehin sehr, sehr eng beieinander. Häufig wohnen mehrere Generationen mit ihren Kindern unter einem Dach. Nun sind sie wegen der Ausgangssperre noch mehr eingeengt. Dies hat eine Zunahme an intrafamiliärer Gewalt zur Folge, wie die Statistiken deutlich machen. Unsere Kampagne versucht die Menschen deshalb auch im Bereich des Zusammenlebens zu unterstützen: Wir zeigen auf, was man machen kann, um psychologischen Druck abzubauen oder sich besser zuzuhören. Schliesslich geht es darum, die Corona-Krise einzuordnen und zu erkennen, wie es danach weitergehen könnte und was daraus auch an Positivem gewonnen werden kann.
Das Coronavirus bedroht Existenzen – Ihre Spende wirkt
Angesichts der grössten globalen Gesundheitskrise seit Jahrzehnten braucht es mehr denn je Fachleute wie Andreas Hetzer, die sich mit unseren Partnern vor Ort solidarisch für die betroffene Bevölkerung einsetzen. Sein Einsatz ist möglich dank der wichtigen Spenden von Menschen wie Ihnen. Herzlichen Dank!
Von Andreas Hetzer | 15. Juli 2020 | Kolumbien
0 Kommentare
Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!