Bessere Infrastruktur für Gesundheitseinrichtungen

Schaut man sich in Kenia um, vor allem im öffentlichen Sektor, fällt eines sofort auf: Den meisten Gesundheitseinrichtungen fehlt es an Reparaturen und Wartungen ihrer Infrastruktur. Auch Apparaturen und Geräte, die zwar auf den ersten Blick noch intakt ausschauen, funktionieren oft nicht mehr. 

Einer der Gründe für diese Situation ist der Mangel an Fachpersonal. Eine fundierte Ausbildung im «Facility Management», wie sie in den meisten Ländern üblich ist, existiert in Kenia kaum. Bis 2018, als das North Coast Medical Training College (NCMTC) einen Kurs in diesem Bereich startete, gab es in Kenia keine einzige Ausbildung, die sich speziell auf die Verwaltung, Wartung und Reparatur von Einrichtungen im Gesundheitssektor konzentrierte. Die Folgen: erhebliche Verluste in Form von Abfällen, unbrauchbaren Geräten und enorm hohen Kosten für Gebäudereparaturen aufgrund mangelnder regelmässiger Wartung. Dies wirkt sich auch verheerend auf die Betreuung von Patientinnen und Patienten aus und somit generell auf die Gesundheitsversorgung im ganzen Land.

Im Jahr 2018 hat das halbstaatliche College NCMTC diese eklatante Lücke erstmals geschlossen, indem es ein Training für Health Service Support Management (HSSM) als Kurs eingeführt hat; die Ausgebildeten waren anschliessend in der Lage, das Facility Management in Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen. Eine weitere Massnahme des Colleges ist derzeit die Einführungen eines Studiengangs für Biomedizintechnik (BME) und die Einrichtung von drei Werkstätten (Mechanik, Elektrik und Elektronik). Letztere Ausbildung ist entscheidend, da BME-Techniker/-innen für den Unterhalt von Geräten und die Reparatur der medizinischen Apparate herangezogen werden können. Jedoch fehlt bislang fachkompetentes Personal zur Durchführung solcher Schulungen. 

Der Elektroingenieur David Rüttimann wird Mitarbeitende wie Ausbildner des NCMTC genau in diesen Bereichen unterstützen und schulen. Denn nur wenn genügend ausgebildetes Personal für solche Studiengänge zur Verfügung stehen, wird das College auch in der Lage sein, erfolgreich Techniker auszubilden. Ausserdem fördert David die Zusammenarbeit und den Austausch des NCMTC mit anderen Organisationen (innerhalb wie ausserhalb Kenias) im Bereich Facility Management und Biomedizintechnik.

Die vielfachen Auswirkungen dieses Einsatzes liegen auf der Hand: Nicht nur kann der Bestand an Auszubildenden von derzeit 40 Studierenden/Jahr auf ca. 200 in den kommenden Jahren anwachsen; die gesamte Bevölkerung in der unmittelbaren Region von Kilifi County (rund 1,5 Millionen Menschen) wird mittel- bis langfristig von einer stark verbesserten Gesundheitsversorgung profitieren können, da genügend Personal zur Verfügung steht, um wichtige Geräte in den Gesundheitszentren angemessen zu warten.

Comundo setzt sich in Kenia dafür ein, dass möglichst viele Kinder unabhängig von Geschlecht, Kultur und Gesundheitszustand Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Schulbildung erhalten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Berufsbildung: Dafür unterstützen wir innovative Bildungsprogramme, welche Jugendliche in ihren unternehmerischen Fähigkeiten und ihrer Sozialkompetenz stärken. Des Weiteren setzen wir auf Aktivitäten zur Förderung des Kinderschutzes. Ebenso sollen gute Gesundheitsdienstleistungen die Grundlage für eine positive Entwicklung legen. Rund 12’000 Menschen jährlich können ihre Lebenssituation mit Unterstützung von Comundo und ihren Partnern langfristig verbessern.