Schutz vor Gewalt und Missbrauch

Malindi ist eine Stadt im Bezirk Kilifi in Kenias Küstenprovinz mit über 111’000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Quelle: Kenya National Bureau of Statistics, Kilifi 2013). Viele Jahre lang war der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig, doch Terroranschläge, illegaler Drogenhandel und Menschenhandel haben die einst florierende Wirtschaft untergraben. Zur Tourismusbranche gehört auch der Sextourismus, der vor allem auf Kinder und Jugendliche abzielt. Im ersten Integrierten Entwicklungsplan für den Bezirk Kilifi 2013-2017 wurden Drogenmissbrauch, hohe Arbeitslosigkeit, frühe Kinderheirat und HIV/AIDS als die Hauptprobleme für Kinder und Jugendliche genannt. 

Viele Kinder können nicht zur Schule gehen oder brechen die Schule ab, um ihren Eltern zu helfen und die Familie zu unterstützen. Dies führt zu Frühehen und Kinderprostitution, was in der Küstenregion etwa 30% ausmacht.

Viele dieser Aspekte der Armut sind auch auf die tiefe Bildung zurückzuführen, ausgelöst durch Schulen mit geringer Qualität und zu grossen Klassen.

Genau diesen vielfältigen Herausforderungen stellen sich die Nichtregierungsorganisation «Elimu» und die Diözese Malindi. Sie arbeiten im Rahmen diverser Projekte mit Eltern, Lehrpersonen, der Verwaltung, Gemeindeleitungen bis hin zu Fachministerien zusammen, um Kinder und Jugendliche in der Region vor Missbrauch und Gewalt zu schützen.

Doch für den Aufbau eines sichtbaren und gut funktionierenden Kinderschutzbüros mit wirkungsvollen Aktivitäten braucht es geschultes Personal und den Aufbau von Strukturen. Der Sozialarbeiter und Kindesschutzspezialist Niklas Lindenthal unterstützt die beiden Organisationen im Erarbeiten einer Anleitung zur Durchführung von Schul- und Hausbesuchen, einer korrekten Dokumentation der Fälle und in der Verbesserung der entsprechenden Vernetzung mit anderen wichtigen Organisationen, die im selben Bereich tätig sind, sowie mit dem Staat.

Niklas Lindenthal unterstützt die Organisation auch in Form von Fachwissen bei der Durchführung von Workshops zu Kindesschutzthemen, so dass die Strukturen der Kinderschutzstellen gestärkt werden.

Die beschriebenen Massnahmen gewährleisten einen verbesserten Kindesschutz und sorgen für bessere Bildungsmöglichkeiten von sozial benachteiligten Kindern. Doch damit nicht genug.  Neben tausenden von Kindern und Jugendlichen in der Region profitieren auch Kinderschutzteams und Mitarbeitende, die von Niklas Lindenthal geschult werden. Ebenso hunderte von Lehrpersonen, dank einem verbesserten Bewusstsein und einem professionelleren Umgang mit den schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen. Die Eltern und Bezugspersonen erhalten ein besseres Bewusstsein im Umgang mit ihren Kindern und wissen zukünftig, wo sie Unterstützung beantragen können.

Alle dies schützt Kinder und Jugendliche in Malindi besser vor allen Formen von Missbrauch und Gewalt. 

Comundo setzt sich in Kenia dafür ein, dass möglichst viele Kinder unabhängig von Geschlecht, Kultur und Gesundheitszustand Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Schulbildung erhalten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Berufsbildung: Dafür unterstützen wir innovative Bildungsprogramme, welche Jugendliche in ihren unternehmerischen Fähigkeiten und ihrer Sozialkompetenz stärken. Des Weiteren setzen wir auf Aktivitäten zur Förderung des Kinderschutzes. Ebenso sollen gute Gesundheitsdienstleistungen die Grundlage für eine positive Entwicklung legen. Rund 12’000 Menschen jährlich können ihre Lebenssituation mit Unterstützung von Comundo und ihren Partnern langfristig verbessern.